«Eine spitalweite, zuverlässige Vernetzung von Personen und Geräten ist unabdingbar»

Christian Studer leitet als CEO das IT-Dienstleistungsunternehmen ITRIS One AG, das sich seit zwei Jahrzehnten insbesondere auch auf den Medical-Bereich spezialisiert hat.
Studer verfügt über jahrelange Erfahrung in der ICT-Branche und hat bereits zahlreiche Projekte im Healthcare-Bereich begleiten dürfen. Mit uns spricht er im Interview über die digitale Revolution im Gesundheitswesen, den aktuellen Stand der Dinge und seine Sicht auf zukünftige Entwicklungen.

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Herr Studer, Ihr Unternehmen ist führender Schweizer Anbieter im Bereich Netzwerk, Security, Workplace, Datacenter und Cloud. Was ist das Besondere, wenn es um Lösungen im Gesundheitswesen geht?

Gerade diesem Sektor ist es besonders wichtig, dass sich unsere Kunden uneingeschränkt auf ihre Kernkompetenzen in der medizinischen und pflegerischen Leistung konzentrieren können. Dabei stehen wir ihnen als Experten und Partner für Lösungen im ICT-Bereich zur Seite. Wir unterstützen sie dabei, dass sie schnelle und reibungslose Abläufe für die Patientenpflege – insbesondere im Notfall – implementieren können. Dafür ist eine spitalweite, zuverlässige Vernetzung von Personen und Geräten unabdingbar.

Inwiefern trägt die Kooperation mit anderen Technologiepartnern zum Erfolg bei?

Die Kooperation mit Technologiepartnern wie Cisco hilft uns bei der Vernetzung von Krankenhäusern, Geräten und Wearables sowie PatientInnen und medizinischem Fachpersonal. Die Technologien unserer Partner unterstützen uns dabei, eine zuverlässige Versorgung und Zusammenarbeit sicherzustellen. Gleichzeitig fördern sie das hybride Arbeiten im Gesundheitswesen und stellen sicher, dass dieses erfolgreich gestaltet werden kann.

Mehr zum Thema Digital Healthcare: Im aktuellen «Kochkunde»-Video tauschen sich Christian Studer und Christoph Koch, CTO von Cisco Schweiz, über Chancen, Gefahren und Zukunftsaussichten der Digitalisierung im Gesundheitssektor aus.

Welche Technologien Ihrer Partner erachten Sie als besonders hilfreich bzw. innovativ?

Im Bereich des Gesundheitswesens sind vor allem Technologien zur Vernetzung von Menschen und mobilen Geräten von grosser Bedeutung. Zu beachten ist dabei, dass diese Verbindungen absolut sicher sind und somit die Datensicherheit und Datenintegrität sichergestellt werden kann.

Wie stellen Sie sich die digitale «Patient Journey» der Zukunft vor?

Ich denke, dass die zukünftige «Patient Journey» digitalisiert und personalisiert sein wird. Die PatientInnen können ihre Vitaldaten jederzeit und von überall aus überwachen und analysieren lassen – sei es für einen bestimmten Zeitraum oder bei Bedarf sogar permanent. Dies ermöglicht eine bessere Prävention und ein effektiveres Screening.

Darüber hinaus wird die Diagnosestellung durch die Unterstützung von künstlicher Intelligenz präziser und schneller erfolgen können. Die darauffolgende Therapie und Nachsorge können exakt überwacht werden, und die PatientInnen werden in der Lage sein, ihre Behandlungen und Nachsorgeprozesse aktiv mitzugestalten. Infolgedessen werden Krankenhausaufenthalte kürzer und seltener werden. Zusammenfassend gesagt wird die digitale «Patient Journey» eine engere und individuellere Betreuung ermöglichen und die Qualität der Gesundheitsversorgung wird sich insgesamt kontinuierlich verbessern.

Nun kommt die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitssektor nur zögerlich voran. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe, dass die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht so weit fortgeschritten ist?

Einer der Hauptgründe ist die Tatsache, dass die Daten in der Schweiz heute in verschiedenen Systemen gespeichert werden, was den Austausch erschwert. Auch der Datenschutz spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Ein weiterer Faktor ist der teilweise ausgesprochen hohe Kostendruck im Gesundheitswesen, der dazu führt, dass nicht genügend Gelder für die Digitalisierung bereitgestellt werden. Dabei könnten solche Investitionen mittel- bis langfristig deutlich helfen, die Kosten zu reduzieren.

Wie, glauben Sie, wird sich die virtuelle Analyse und Pflege weiterentwickeln?

In den letzten Jahren hat sich die virtuelle Analyse und Pflege bereits stark verändert und ich denke, dass neue Technologien wie Wearables, Telemedizin und künstliche Intelligenz diese Entwicklung noch weiter beschleunigen werden.

Welche neuen Innovationen bzw. Technologien dürfen wir in näherer Zukunft von ITRIS erwarten?

ITRIS wird in naher Zukunft gleich mehrere neue Technologien und Produkte auf den Markt bringen, darunter ein Security Service, der Kunden in Echtzeit über neue Cyberangriffe und Schwachstellen bzw. Sicherheitslücken informiert und bei Bedarf unser Incident Management Team aufbietet.

Weiter werden wir eine Lösung im Bereich Global & Hybrid Data Management anbieten können, die Kunden dabei unterstützt, Daten über mehrere Standorte, Systeme und Anwendungen hinweg konsistent, effizient und sicher zu verwalten.

Zudem werden neue Kommunikations-Lösungen für Wearables ins Portfolio aufgenommen und unser Angebot wird sich um neue integrierte Sicherheitslösungen für das Gesundheitswesen erweitern, die das Ziel haben, den Schutz von Patientendaten und medizinischen Informationen zu gewährleisten und die Risiken von Cyberangriffen möglichst tief zu halten.

Über Christian Studer, CEO der ITRIS One AG
Christian Studer ist seit 2012 für die ITRIS Gruppe tätig, die sich in der Schweiz als führende Service-Spezialistin im IT-Business sowie im Medizin-Bereich einen Namen gemacht hat. Studer verfügt über 35 Jahre Erfahrung im ICT-Sektor. Als Geschäftsführer der ITRIS One AG, die unter anderem auch für Krankenhäuser Serviceleistungen für Netzwerk-, Security-, Unified Collaboration- und Data Center-Lösungen erbringt, hat er bereits zahlreiche Projekte im Healthcare-Bereich umgesetzt.

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